Das Kulturfördergesetz legt fest: Wenn der Kanton Musik unterstützt, dann möglichst vielfältig. Die Realität ist aber diese: In Basel-Stadt gehen 90 % der öffentlichen Förderung an die Klassik. Alle anderen Genres werden mit den verbleibenden 10 % unterstützt.* Wollen wir wirklich so einseitig Musik fördern? In unserer extrem diversen Gesellschaft? Und dazu noch mit unseren Steuergeldern? Kaum.
Wenn wir künftig Musik breiter fördern wollen, müssen wir die freien Musikschaffenden mehr unterstützen. Denn sie sorgen dafür, dass es in Basel nebst Klassik auch Electronica, Hip-Hop, Jazz, Pop, Rock und vieles anderes zu hören gibt. Das vielfältige Musikangebot in unserer Stadt existiert nur dank der freien Szene. Und mit angemessener Förderung kann es sogar noch mehr Vielfalt geben. Zu den freien Musikschaffenden gehören übrigens auch viele Veranstaltende, Clubs, Agenturen und viele andere.
*Prognose für 2024 auf Basis der Zahlen des Präsidialdepartements. Miteinberechnet: durch TGI neu eingeführte Fördergefässe (z.B. Clubförderung).
Basel-Stadt fördert das freie, nicht-institutionelle Musikschaffen künftig mit mindestens einem Drittel des jährlichen Musikbudgets. Umzusetzen innert 4 Jahren nach Annahme der Initiative.
Ein Drittel ist ein echtes Bekenntnis der Stadt zur Musikvielfalt: Wir setzen öffentliche Mittel für alle ein – statt die Förderung der Freischaffenden an private Gönner und Stiftungen abzuschieben. Ein Drittel heisst, dass man das im Kulturleitbild 2020-2025 formulierte Ziel ernst nimmt: eine «ausgewogene Förderung», welche die «Bedürfnisse aller Genres und Produktionsweisen berücksichtigt».
Die Politik ist in der Verantwortung, sich zu überlegen, wie man das historisch gewachsenen Missverhältnis korrigiert: Wird das Förderungsbudget erhöht oder umverteilt? Wenn sich Basel weiterhin als Musikstadt rühmen will, müsste man sich eine Erhöhung eigentlich leisten.
Basel fördert an der Gesellschaft vorbei.
Wir fördern zu wenig, was wir gerne hören. Das zeigt die mit dem Forschungsinstitut Ecoplan und der Uni Basel durchgeführte repräsentative Studie zum Musik-Konsum. Zum Beispiel gehen Basler:innen besonders häufig an Pop-Konzerte. Gefördert wird dieses Genre aber nur mit 9 % des Musikbudgets – und dies, obwohl der grösste Teil der Befragten sich mehr Live-Pop wünscht. Die vollständige Studie gibts hier.
Die Trinkgeldinitiative (TGI) reicht nicht.
Die TGI ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und legt die Förderung der freien Szene bei mindestens 5 % fest. Damit ist vielfältige Musikförderung jedoch noch lange nicht erreicht. Auch mit der TGI fliessen immer noch 90 % in die Klassik.
Die Initiative macht faire Gagen möglich.
Die aktuellen Förderungsbeträge reichen selten für einen angemessenen Lohn. Oft leisten beteiligte Musikschaffenden sogar unbezahlte Arbeit. Laut einer Ecoplan-Studie verdienen 67 % der selbständig erwerbenden Musiker:innen pro Jahr unter 40’000 Franken – dies bei durchschnittlich 45 Arbeitsstunden pro Woche.
90 % der öffentlichen Fördergelder gehen in Basel-Stadt an die Klassik.
Und dies obwohl das Gesetz vielfältige Musikförderung vorschreibt.
Das Kulturfördergesetz legt fest: Wenn der Kanton Musik unterstützt, dann möglichst vielfältig. Die Realität ist aber diese: In Basel-Stadt gehen 90 % der öffentlichen Förderung an die Klassik. Alle anderen Genres werden mit den verbleibenden 10 % unterstützt.* Wollen wir wirklich so einseitig Musik fördern? In unserer extrem diversen Gesellschaft? Und dazu noch mit unseren Steuergeldern? Kaum.
Wenn wir künftig Musik breiter fördern wollen, müssen wir die freien Musikschaffenden mehr unterstützen. Denn sie sorgen dafür, dass es in Basel nebst Klassik auch Electronica, Hip-Hop, Jazz, Pop, Rock und vieles anderes zu hören gibt. Das vielfältige Musikangebot in unserer Stadt existiert nur dank der freien Szene. Und mit angemessener Förderung kann es sogar noch mehr Vielfalt geben. Zu den freien Musikschaffenden gehören übrigens auch viele Veranstaltende, Clubs, Agenturen und viele andere.
*Prognose für 2024 auf Basis der Zahlen des Präsidialdepartements. Miteinberechnet: durch TGI neu eingeführte Fördergefässe (z.B. Clubförderung).
Basel-Stadt fördert das freie, nicht-institutionelle Musikschaffen künftig mit mindestens einem Drittel des jährlichen Musikbudgets. Umzusetzen innert 4 Jahren nach Annahme der Initiative.
Ein Drittel ist ein echtes Bekenntnis der Stadt zur Musikvielfalt: Wir setzen öffentliche Mittel für alle ein – statt die Förderung der Freischaffenden an private Gönner und Stiftungen abzuschieben. Ein Drittel heisst, dass man das im Kulturleitbild 2020-2025 formulierte Ziel ernst nimmt: eine «ausgewogene Förderung», welche die «Bedürfnisse aller Genres und Produktionsweisen berücksichtigt».
Die Politik ist in der Verantwortung, sich zu überlegen, wie man das historisch gewachsenen Missverhältnis korrigiert: Wird das Förderungsbudget erhöht oder umverteilt? Wenn sich Basel weiterhin als Musikstadt rühmen will, müsste man sich eine Erhöhung eigentlich leisten.
Basel fördert an der Gesellschaft vorbei.
Wir fördern zu wenig, was wir gerne hören. Das zeigt die mit dem Forschungsinstitut Ecoplan und der Uni Basel durchgeführte repräsentative Studie zum Musik-Konsum. Zum Beispiel gehen Basler:innen besonders häufig an Pop-Konzerte. Gefördert wird dieses Genre aber nur mit 9 % des Musikbudgets – und dies, obwohl der grösste Teil der Befragten sich mehr Live-Pop wünscht. Die vollständige Studie gibts hier.
Die Trinkgeldinitiative (TGI) reicht nicht.
Die TGI ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und legt die Förderung der freien Szene bei mindestens 5 % fest. Damit ist vielfältige Musikförderung jedoch noch lange nicht erreicht. Auch mit der TGI fliessen immer noch 90 % in die Klassik.
Die Initiative macht faire Gagen möglich.
Die aktuellen Förderungsbeträge reichen selten für einen angemessenen Lohn. Oft leisten beteiligte Musikschaffenden sogar unbezahlte Arbeit. Laut einer Ecoplan-Studie verdienen 67 % der selbständig erwerbenden Musiker:innen pro Jahr unter 40’000 Franken – dies bei durchschnittlich 45 Arbeitsstunden pro Woche.
Initiative für mehr Musikvielfalt
IG Musik Basel
kontakt@musikvielfalt.ch
Für die IG Musik Basel: Caroline Faust, Fabian Gisler, Kaspar von Grünigen, Victor Moser, Johannes Raggio
IG Musik Basel
© 2023
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