Was bringt die Initiative?
Angemessene Förderung aller Genres
Das Kulturfördergesetz schreibt die breite Unterstützung der Musik vor. Die Initiative sorgt dafür, dass dies endlich umgesetzt wird. Öffentliche Gelder sollten für alle eingesetzt werden, nicht nur für wenige. Die Förderung der Vielfalt darf nicht länger an Private und Stiftungen abgeschoben werden.
Demokratischere Förderung
Basel hört alles. Das zeigt auch die Studie zum Musik-Konsum, die wir mit der Uni Basel und Ecoplan durchgeführt haben. Die Initiative ermöglicht nun eine Förderung, die so divers ist wie die Bevölkerung unserer Stadt. Niemand will Monokultur – schon gar nicht mit Steuergeldern finanzierte.
Förderung, die dem heutigen Musikschaffen entspricht
Der grösste Teil der Musik entsteht nicht in grossen Institutionen, sondern in der freien Szene. Die meisten Musiker:innen, Produzent:innen, Clubbetreibende und viele weitere sind als freie Musikschaffende tätig. Die Initiative garantiert nun, dass alle Produktionsweisen eine Chance auf Förderung bekommen.
Fairere Gagen
Die heutigen Förderbeträge reicht selten für angemessene Honorare. 67% der selbständig erwerbenden Musiker:innen verdienen unter CHF 40’000 im Jahr – und das bei durchschnittlich 45 Arbeitsstunden pro Woche. Viele leisten immer wieder unbezahlte Arbeit.
Gerechtere und effektivere Förderstrukturen
Aktuell gelten für alle Genres unterschiedliche Voraussetzungen. Die Initiative fordert, dass einheitliche Förderkriterien für alle Musikstile geschaffen werden.
Ein Drittel für die Vielfalt.
Projektförderung
Die Initiative sorgt einerseits dafür, dass unzureichend geförderte Musikschaffende künftig besser unterstützt werden können. Und andererseits, dass gewisse Genres überhaupt einen Zugang zu Unterstützung bekommen. Denn es gibt Musik, für die aktuell gar kein Fördergefäss vorgesehen ist. Dazu gehören zum Beispiel Klassik-Projekte von Freischaffenden.
Mehrjahresförderung
Die Initiative legt mit dem geforderten Drittel die Grundlage für die mehrjährige Unterstützung von besonders vielversprechenden Musikschaffenden. Andere Kantone wie zum Beispiel Zürich haben solche Förderungsinstrumente. Basel noch nicht.
Spielstättenförderung
Auftrittsmöglichkeiten sind essentiell für die Musikvielfalt. Basel fördert Clubs derzeit mit total CHF 650’000.– pro Jahr. Im Vergleich zu anderen Städten ist das wenig. Zum Beispiel gibt Lausanne allein für drei Clubs im Bereich Pop/Rock jährlich CHF 1,2 Mio. aus. Das Zürcher Moods erhält CHF 900’000.– pro Jahr.
Vermittlung und strukturelle Förderung
Projekte, die zum Beispiel Schulklassen die Welt der Musik näher bringen, gibt es heute vorwiegend im Bereich Klassik. Die Initiative ermöglicht, dass solche Vermittlungsprojekte häufiger im ganzen Spektrum der Musik stattfinden. Die neu geschaffenen Mittel können auch zur Professionalisierung des freien Musikschaffens sowie zur Förderung von Labels und Agenturen beitragen.
Fragen und Irrtümer
Will die Initiative weniger Klassik?
Nein, im Gegenteil: Die Initiative sorgt dafür, dass ganz viele Freischaffende im Bereich Klassik endlich angemessen unterstützt werden.
Warum fordert ihr keine Erhöhung?
Vielfältige und fairere Förderung muss möglich sein mit dem Geld, das heute da ist. Basel kann und sollte sich als Musikstadt eine Erhöhung des Musikbudgets jedoch leisten. Wir werden uns dafür engagieren.
Basel hat doch schon ein breites Angebot.
Stimmt. Aber dieses Angebot entsteht unter prekären Verhältnissen. Es braucht endlich für alle Genres einen Zugang zu angemessener Förderung.
Wer sind eigentlich die freien Musikschaffenden?
Das sind Leute, die über 50% ihres Einkommen mit Musik verdienen oder ihr über 50% ihrer Arbeitszeit widmen. Zum Beispiel als Musikerin, Tontechniker oder Club-Betreiberin.